Bei der UN-Ozeankonferenz 2025 (UNOC-3) gab Dr. Mia Strand, Mitglied der ISC-Expertengruppe für Ozeane, vor dem offiziellen Ocean Action Panel 2 eine Erklärung ab: „Ausweitung der meeresbezogenen wissenschaftlichen Zusammenarbeit, des Wissens, des Kapazitätsaufbaus, der Meerestechnologie und der Bildung, um die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik im Hinblick auf die Gesundheit der Ozeane zu stärken.“
Diese Erklärung wird im Namen des International Science Council abgegeben, dem 250 nationale Wissenschaftsakademien und internationale Wissenschaftsvereinigungen im Bereich der Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften angehören.
Der ISC betont die grundlegende Rolle des Ozeans für die Belastbarkeit des Planeten und das menschliche Wohlbefinden. Ein gesunder, widerstandsfähiger Ozean erzeugt positive Nebeneffekte für die SDGs – von der Ernährung und wirtschaftlichen Entwicklung bis hin zum kulturellen Erbe und der Klimastabilität.
Der Ozean erreicht jedoch einen kritischen KipppunkteDer Klimawandel und die damit verbundenen Belastungen wie Erwärmung, Versauerung, Sauerstoffmangel, Überfischung und Verschmutzung schwächen die Fähigkeit der Meere, Lebensgrundlagen und Wohlbefinden zu gewährleisten. Ohne dringendes, gemeinsames Handeln werden wir Risiko irreversibler Schäden mit kaskadierenden globalen Folgen.
Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert wissenschaftlich fundiertes Handeln, das auf verschiedenen Wissenssystemen basiert. Dazu gehören:
- Überbrückung der anhaltenden Kluft zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft Durch die Förderung einer inklusiven, partizipativen und transdisziplinären gemeinsamen Wissensproduktion im Bereich der Ozeane, die Ungleichheiten und Machtasymmetrien anspricht und besser berücksichtigt, wer von Entscheidungen im Bereich der Ozeane profitiert und wer außen vor bleibt. Die gemeinsame Entwicklung von Prozessen der Meerespolitik, wie z. B. nachhaltigen Meeresplänen, unter Einbeziehung indigener und lokaler Wissensträger, wissenschaftlicher Expertise und gemeinschaftlicher Prioritäten ist unerlässlich.
- Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugangs zu Wissenschaft, Technologie und Daten Durch langfristige Investitionen in die wissenschaftliche Infrastruktur sowie eine stärkere Anerkennung vorhandener Kapazitäten und Bemühungen, diese besser zu nutzen, insbesondere in den Entwicklungsländern. Eine ausreichende finanzielle Mobilisierung ist ebenfalls entscheidend, um sicherzustellen, dass alle sinnvoll an einem nachhaltigen Meeresmanagement teilnehmen und davon profitieren können.
- Nutzung der Wissenschaft für Diplomatie und internationale Zusammenarbeit Indem wir die kollaborative Meeresforschung als Instrument nutzen, um Vertrauen und gegenseitiges Verständnis zu fördern, insbesondere in Bereichen umstrittener Governance oder gemeinsam genutzter Meeresressourcen. Dies erfordert die Unterstützung regionaler Wissenschaftsnetzwerke, Grenzorganisationen und langfristiger Partnerschaften, die eine inklusive und gerechte Governance fördern.
Schließlich muss UNOC-3 eine Schlüsselplattform sein, um gemeinsames Handeln inspirieren und internationale Zusammenarbeit, verankert in den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Das ISC ist auch weiterhin entschlossen, über diese Konferenz hinaus mit allen Partnern zusammenzuarbeiten, um die Nachhaltigkeit der Ozeane durch transformative, wissenschaftlich fundierte Lösungen voranzutreiben.
Das ISC bei der UN-Ozeankonferenz 2025