Angesichts dieser Herausforderungen ist die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse wichtiger denn je geworden. interdisziplinärer und transdisziplinär Ansätze bei gleichzeitiger Nutzung von Fortschritten in Wissenschaft und Technologie bieten einen Weg, die Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung neu auszurichten, innovative Lösungen voranzutreiben und die Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf allen Ebenen zu stärken.
Der Internationale Wissenschaftsrat hat kürzlich gemeinsam mit der World Federation of Engineering Organizations (WFEO) einen Krepppapier für die Hochrangiges politisches Forum (HLPF) Anhand von 13 Fallstudien wird die zentrale Rolle der Wissenschaft bei der Bewältigung komplexer globaler Probleme aufgezeigt und dargelegt, wie wissenschaftsbasierte Entscheidungsfindung und Innovation zu effektiven und gerechten Fortschritten bei der Verwirklichung der SDGs führen können.
Von der Wissenschaft zur Tat: Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Lösungen zur Förderung einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Entwicklung
DOI: 10.24948 / 2024.09
Die SDGs sind ein integraler Bestandteil anderer globaler Rahmenwerke wie dem Pariser Klimaabkommen und dem Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework und erfordern zusammenhängend und integriert Ansätze. Diese Synergie gewährleistet nicht nur die gleichzeitige Erreichung mehrerer Ziele, sondern mildert auch unbeabsichtigte negative Folgen. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt sowie sozioökonomischer Ungleichheiten sind kohärente und nachhaltige Anstrengungen unerlässlich, um Entwicklungsgewinne zu sichern.
Eine Initiative, die die Wirksamkeit wissenschaftlich fundierter Strategien zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft gegenüber klimabedingten Schwachstellen veranschaulicht, ist die Naryn Urban Resilience-Projekt in Kirgisistan. Durch die Integration von lokalem Wissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen fördern Projekte wie diese eine nachhaltige Stadtentwicklung und bringen Fortschritte bei den SDGs 2 (Kein Hunger), 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden), 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) und 17 (Partnerschaft zur Erreichung der Ziele). Solche integrierten Ansätze sind der Schlüssel, um die zunehmend komplexen Risikolandschaften zu meistern und langfristige Nachhaltigkeit zu sichern.
Die Wissenschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Technologien, der Auseinandersetzung mit ethischen Überlegungen und der Entwicklung von Strategien zur Verringerung der Ungleichheit im Einklang mit den SDGs.
Zum Beispiel in TansaniaFortschritte in der Medizintechnik haben die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen deutlich verbessert und sind ein Fortschritt bei der Verwirklichung der Ziele von SDG 3 (Gute Gesundheit und Wohlbefinden).
Eine ähnliche Studie in Colombo, Sri Lankahat die Nutzung von Webplattformen und Smartphone-Apps empfohlen, um die Lebensmittelrettungsmaßnahmen zu optimieren, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und die Ernährungssicherheit zu verbessern. In der peruanischen Region Piura wurden durch die Integration von IKT in die Bildung Bildungsunterschiede zwischen Stadt und Land überbrückt und Zugang und Chancengleichheit im Einklang mit den SDGs 4 (Hochwertige Bildung) und 10 (Weniger Ungleichheit) gefördert.
Um die SDGs schneller zu erreichen, müssen wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Natur- und Sozialwissenschaften genutzt werden, um transformative Wege zu leiten und Ergebnisse effektiv zu messen. Evidenzbasierte Ansätze sind entscheidend, um Maßnahmen zu priorisieren, die zu bestimmten Kontexten passen, und dabei zu berücksichtigen, wie verschiedene SDGs zusammenwirken oder miteinander in Konflikt geraten können. Es geht auch darum, Hindernisse bei der Umsetzung zu überwinden und die Beteiligten zur Zusammenarbeit zu bewegen.
Die Modell für Wechselwirkungen und Synergien zwischen Treibhausgasen und Luftverschmutzung (GAINS), Durch die entwickelte Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA), unterstützt die Entscheidungsfindung, indem es kosteneffiziente Strategien zur Kontrolle der Luftqualität und zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen vorschlägt und so zu den SDGs 3 (Gesundheit und Wohlbefinden), 7 (Bezahlbare und saubere Energie), 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) beiträgt.
Die Wissenschaft liefert außerdem Belege und Instrumente für die Entwicklung integrierter Messgrößen wie etwa des Indikators „Jahre guten Lebens“ (YoGL), der unterschiedliche Aspekte des menschlichen Wohlbefindens berücksichtigt und so zur Gestaltung politischer Maßnahmen sowie zur Vorhersage künftiger Szenarien auf der Grundlage wirtschaftlicher und klimatischer Veränderungen beiträgt.
Durch die Integration von Erkenntnissen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und von anderen relevanten Interessengruppen können Maßnahmen und Lösungen den lokalen Bedürfnissen gerecht werden und Nachhaltigkeit gewährleisten.
Zum Beispiel, in Bangladesch, gemeinschaftliche Bemühungen, Kreislaufwirtschaftspraktiken in der Textilindustrie einzuführen, gestützt durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, haben eine nachhaltige Industrie (SDG 9), verantwortungsvollen Konsum (SDG 12) und sauberes Wasser (SDG 6) gefördert. Wissenschaftliche Forschung unterstützt diese Initiativen, indem sie Auswirkungen bewertet und die Entwicklung innovativer Lösungen unterstützt. Regierungspolitik und Ausbildung sind entscheidend, um durch diese gemeinschaftlichen Ansätze nachhaltige Praktiken und Wirtschaftswachstum zu fördern.
Um die SDGs zu erreichen, müssen außerdem Kapazitäten und Fähigkeiten auf verschiedenen Ebenen verbessert, nationale STI-Systeme gestärkt und inklusive Ansätze vorangetrieben werden. Dazu gehört die Ausbildung von Wissenschaftlern, die Förderung wissenschaftlicher Bildung und die Verbesserung der Bildung auf allen Ebenen. Besonders wichtig ist es, Herausforderungen wie Mobilität, Abwanderung von Fachkräften und Geschlechterungleichheit in MINT-Fächern anzugehen.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Zentrum für Frauen in MINT (CWS) in Pakistan, das Frauen dabei unterstützt, Barrieren durch maßgeschneiderte Unterstützung, Berufsberatung und Zugang zu Stipendien zu überwinden. Das CWS entspricht dem SDG 5, indem es Frauen stärkt, und trägt zu den SDGs 4 (Hochwertige Bildung), 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) und 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) bei, indem es die Bildung verbessert, das Wirtschaftswachstum unterstützt und Innovationen in der Industrie fördert.
Ähnlich, die Mentoring- und Führungsprogramm für schwarze Jugendliche in Kanada veranschaulicht, wie Mentoring marginalisierte Gruppen unterstützen und die Bildungs- und Wirtschaftschancen schwarzer Jugendlicher verbessern kann. Diese Initiativen unterstreichen die Rolle von Mentoring und Bildung bei der Förderung der Gleichberechtigung und der Verwirklichung mehrerer SDG-Ziele.
Die Fallstudien „Wissenschaft in Aktion“ zeigen die Bereitschaft der wissenschaftlichen und technologischen Gemeinschaft, mit lokalen Gemeinschaften, politischen Entscheidungsträgern, indigenen Völkern und anderen Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um praktische Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, die zur Weiterentwicklung der Agenda 2030 und ihrer 17 nachhaltigen Entwicklungsziele beitragen. Sie unterstreichen außerdem die Bedeutung und Dringlichkeit, wissenschaftliche Fortschritte mit der Politikgestaltung in Einklang zu bringen, um die vielfältigen Herausforderungen anzugehen, die den Fortschritt bei der Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele behindern.
Da die HLPF Es bietet eine wichtige Plattform, um unsere Bemühungen zur Erreichung der SDGs zu bewerten und zu beschleunigen. Das Forum sollte außerdem versuchen, Erfolgsgeschichten aus der Praxis zu präsentieren und wichtige Erkenntnisse auszutauschen, um die Nachhaltigkeitsbemühungen zu stärken und wirkungsvolle Veränderungen anzuregen.