UIS war seit 3 Mitglied der Kategorie 2010 und wurde 1 Mitglied der Kategorie 2024.
Die „Union Internationale de Spéléologie“ (UIS) ist die wichtigste globale Organisation, die die wissenschaftliche Untersuchung und Erforschung von Höhlen und Karstformationen fördert und vorantreibt. Die UIS wurde 1965 gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen Höhlen- und Karstforschern auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zu institutionalisieren, und hat sich zu einer dynamischen wissenschaftlichen Organisation mit rund 60 Mitgliedsländern und zahlreichen assoziierten Organisationen weltweit entwickelt. Die UIS ist seit 2002 in Slowenien registriert und hat ihren ständigen Hauptsitz am Karstforschungsinstitut ZRC SAZU in Postojna, Slowenien. Sie vereint Forscher und Höhlenforscher, d. h. Speläologen, aus verschiedenen Bereichen der wissenschaftlichen Praxis für inter- und multidisziplinäre Studien.
Karstlandschaften bedecken rund 20 % der trockenen Erdoberfläche und tragen bis zu 25 % zur weltweiten Trinkwasserversorgung bei. Höhlen findet man in Karstgesteinen (meist Kalksteine, Evaporite) und Basalten sowie im Eis von Gletschern, und zwar in allen Klimazonen, also in den meisten Ländern der Welt. Ihre Erforschung, Dokumentation und ihr Schutz sind von globaler Bedeutung.
Seit 1953 organisiert ein ausgewähltes Mitgliedsland alle vier Jahre den International Congresses of Speleology (ICS) und veröffentlicht die mehrbändigen Tagungsberichte dieser Veranstaltungen. Diese Veranstaltungen bringen Höhlenforscher aus aller Welt zusammen, um Informationen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Die UIS unterhält außerdem etwa 20 wissenschaftliche Kommissionen (z. B. für Geomorphologie, Kartographie, Biologie oder Informatik) und führt langfristige Projekte durch, wie etwa Bibliographie, Standardisierung und Digitalisierung. Viele der UIS-Kommissionen organisieren regelmäßig internationale Konferenzen oder Workshops zu bestimmten Themen. Die UIS sponsert auch internationale und nationale wissenschaftliche Konferenzen und andere Treffen, wie etwa die Internationale Karstschule „Klassischer Karst“.
Neben der Forschung ist der Schutz und die Erhaltung von Höhlen und Karstumgebungen ein zentrales Anliegen der UIS. Zu diesem Zweck arbeitet die UIS mit der UNESCO, der International Union for Conservation of Nature (IUCN), der International Show Caves Association (ISCA), der Karstkommission der International Association of Hydrogeologists (IAH), der Karstkommission der International Geographic Union (IGU), Bat Conservation International und anderen zusammen. Darüber hinaus arbeitet die UIS mit dem Standing Committee on Gender Equality in Science (SCGES) zusammen. Die UIS ist auch mit nationalen Organisationen (z. B. Akademien der Wissenschaften, Universitäten, Forschungsinstituten) und anderen internationalen geowissenschaftlichen Verbänden verbunden, die an ähnlichen Themen arbeiten. Die UIS unterhält enge Beziehungen zu anderen internationalen und regionalen speläologischen Organisationen, die sich auf bestimmte geografische Gebiete spezialisiert haben, wie der European Speleological Federation, der Asian Union of Speleology und der Balkan Speleological Union.
UIS veröffentlicht das International Journal of Speleology (Earth-Surface Processes, Q2; Geology, Q2), das zweijährlich erscheinende UIS Bulletin und die Speleological Abstracts. Zweimal im Jahr vergibt es kleine Stipendien für wissenschaftliche Feldforschung und Konferenzen auf der Grundlage internationaler Ausschreibungen oder unterstützt Einzelprojekte auf Anfrage einer seiner wissenschaftlichen Kommissionen. Alle vier Jahre werden beim ICS Preise für herausragende Forschungsleistungen, Veröffentlichungen und Poster verliehen.
2021/2022 veranstaltete die UIS das Internationale Jahr der Höhlen und des Karstes. Unter dem Motto „Erkunden – Verstehen – Schützen“ informierten Mitglieds- und Partnerorganisationen aus aller Welt in über 1,200 Einzelveranstaltungen über die globale Bedeutung von Karst und Höhlen: als ökologische Lebensräume, als Trinkwasserressourcen, als Ursprungsorte menschlicher Kultur und als archäologisch-paläontologische Stätten.