Policy Brief / Beratungsvermerk
Von Zeit zu Zeit wird das ISC auf Situationen aufmerksam, in denen der Boykott wissenschaftlicher Tagungen als Protestmechanismus oder als Mechanismus zum Ausüben von Druck auf die Behörden eines Landes, um sie zu bestimmten Maßnahmen zu bewegen, vorgeschlagen wird.
Das Recht, sich an wissenschaftlichen Forschungen zu beteiligen, Wissen zu verfolgen und zu kommunizieren und sich frei an solchen Aktivitäten zu beteiligen, wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und in der Erklärung des Internationalen Sicherheitsrates verankert ist. Grundsatz der Freiheit und Verantwortung in der Wissenschaft, sollten unsere Entscheidungen in dieser Hinsicht stets leiten.
Das Prinzip der Freiheit und Verantwortung in der Wissenschaft beinhaltet die Freiheit der Bewegung, Vereinigung, Meinungsäußerung und Kommunikation für Wissenschaftler sowie den gleichberechtigten Zugang zu Daten, Informationen und anderen Ressourcen für die Forschung. Der Rat tritt für die freie und verantwortungsvolle Ausübung der Wissenschaft ein und fördert gleiche Chancen für alle Wissenschaftler, an wissenschaftlichem Austausch und Zusammenarbeit teilzunehmen. Der ISC lehnt Beschränkungen des Zugangs zu Konferenzen und anderen wissenschaftlichen Veranstaltungen aufgrund politischer oder anderer Meinungen, ethnischer Herkunft, Sprache, Religion, Staatsbürgerschaft, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Behinderung oder Alter ab.
In Übereinstimmung mit der Satzung des ISC, alle ISC-Mitglieder, die organisieren oder sponsern
Von internationalen wissenschaftlichen Tagungen wird erwartet, dass sie eine Teilnahme der Wissenschaftler ohne Diskriminierung jeglicher Art gewährleisten.
Wissenschaftliche Bemühungen erfordern persönliche Kontakte und Austausch zwischen Wissenschaftlern. Die Vision des ISC von Wissenschaft als globalem Gut beruht auf einer effektiven Zusammenarbeit zwischen Forschern über verschiedene Disziplinen und Teile der Welt hinweg. Boykotte werden häufig durch die Bereitschaft von Wissenschaftlern ausgelöst, einen vermeintlichen Verstoß gegen eben diese Prinzipien anzuprangern. In den meisten Fällen schränken Boykotte von Konferenzen und Veranstaltungen den Wissensaustausch zwischen Wissenschaftlern ein und isolieren bestimmte wissenschaftliche Gemeinschaften weiter von Möglichkeiten zum Austausch mit ihren Kollegen. Aus diesen Gründen sollte das ISC Boykotte grundsätzlich nicht unterstützen. Einzelne Wissenschaftler sollten frei entscheiden können, ob sie an wissenschaftlichen Konferenzen teilnehmen, und dabei die möglichen Auswirkungen ihrer Abwesenheit auf die breitere Forschungsgemeinschaft im Auge behalten.