„Big Data“ hat sich zu einer großen Chance für wissenschaftliche Entdeckungen entwickelt, während „Open Data“ die Effizienz, Produktivität und Kreativität des öffentlichen Forschungsunternehmens steigern und Tendenzen zur Privatisierung von Wissen entgegenwirken wird. Darüber hinaus kann die gleichzeitige offene Veröffentlichung der Daten, die wissenschaftlichen Arbeiten zugrunde liegen, die Grundlage für eine wissenschaftliche „Selbstkorrektur“ liefern. Ob Organisationen, Einzelpersonen und die Gesellschaft den Nutzen von Big Data maximieren können, hängt jedoch davon ab, inwieweit öffentlich finanzierte wissenschaftliche Daten offen zugänglich sind.
Diese Kooperationsinitiative brachte hochrangige Vertreter dreier internationaler Wissenschaftsorganisationen zusammen: des International Science Council (ISC), der InterAcademy Partnership (IAP) und der World Academy of Sciences (TWAS).
Das Thema der ersten Kooperationsinitiative in dieser Reihe war „Big Data/Open Data“. Durch die Initiative hat ein internationales, interdisziplinäres Team eine Übereinstimmung über die Werte von Open Data in der entstehenden Wissenschaftskultur von Big Data entwickelt. Der daraus resultierende Akkord – Offene Daten in einer Big-Data-Welt – schlägt einen internationalen Rahmen von Grundsätzen vor. Es spiegelt unsere Überzeugung wider, dass offene Daten in einer Ära der Big-Data-Forschung unerlässlich sind, um strenge unabhängige Tests und Replikation von Ergebnissen zu ermöglichen und die volle Beteiligung von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen am globalen Forschungsunternehmen zu unterstützen.
Nach der Veröffentlichung des Abkommens starteten die Partnerorganisationen – unter dem Banner von „Science International“ – eine Kampagne, um organisatorische Bestätigungen für die Prinzipien des Abkommens „Open Data in a Big Data World“ zu suchen.
In diesem Zusammenhang gibt es eine wachsende Zahl von Forderungen von verschiedenen Akteuren innerhalb und außerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft und von zwischenstaatlichen Gremien wie den G8, der OECD und den Vereinten Nationen für einen offenen Zugang zu öffentlich finanzierten wissenschaftlichen Daten, insbesondere in Bezug auf Daten von besonderer Bedeutung für große globale Herausforderungen.
Die vollständige Nutzung von „Big Data“ wird jedoch auch davon abhängen, inwieweit die nationalen Wissenschaftssysteme in der Lage sind, die Fähigkeit zu ihrer Nutzung zu entwickeln, die Schaffung neuer „Wissensunterschiede“ zu vermeiden und zu entscheiden, welche Daten gewonnen werden können zur Nutzung und Wiederverwendung geöffnet.
Das Abkommen schlägt 12 Prinzipien vor, die die Praxis und Praktiker von Open Data leiten sollen, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle von Wissenschaftlern, Verlegern, Bibliotheken und anderen Interessengruppen sowie auf den technischen Anforderungen für Open Data liegt. Es bewertet auch die „Grenzen der Offenheit“.